Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) ist vereinsrechtlich organisiert und vertritt die Urheber*innen_rechte ihrer Mitglieder (das sind Künstler*innen wie Komponist*innen, Musikverleger*innen, Textautor*innen). Dabei ist wichtig zu wissen, dass es ohne eine Gesellschaft wie der GEMA kaum möglich ist, als Einzelperson Urheber*innen_rechte geltend zu machen.
Im Grunde finden wir die Idee gut, dass Künstler*innen in dem, was sie tun, unterstützt werden und ihnen dafür Wertschätzung entgegen gebracht wird. Dass dies nicht das vorrangige Ziel der GEMA ist, zeigen unter anderem folgende Kritikpunkte:
Bei jeder Aufführung von GEMA-lizenzierten Werken müssen Vergütungen an die GEMA abgeführt werden. Diese verwaltet die Einnahmen und verteilt sie auf die Mitglieder. Das passiert allerdings anhand eines intransparenten Verfahrens und der dazu eingesetzte komplizierte Verteilerschlüssel wird nicht durchschaubar erläutert. Diesbezüglich wurden Kritiken laut, dass diese Verteilung unfair gestaltet wird und es durch die hierarchische Vereinsstruktur einzelnen Mitgliedern möglich ist, sich auf Kosten anderer zu bereichern. Es ist uns zwar nicht möglich nachzuweisen, dass solche Bereicherungen stattfinden. Aber der Umstand, dass die Intransparenz des Verteilungsverfahrens diese Frage offen lässt, ist problematisch genug.
Darüber hinaus gibt es aus unserer Perspektive einen weiteren Kritikpunkt, die sogenannte GEMA-Vermutung. Damit ist gemeint, dass bei der öffentlichen Nutzung von musikalischen Werken solange davon ausgegangen wird, dass es sich um GEMA-lizenzierte Musik handelt, bis die Verbraucher*innen das Gegenteil beweisen können. Einerseits wird durch dieses Verfahren die Beweislast umgekehrt und andererseits nimmt dadurch die GEMA teilweise Gebühren ein, die ihr nicht mal rechtlich nicht zustehen.
Wir haben uns entschieden, das Antifee bei der GEMA anzumelden, nicht etwa, weil wir die GEMA super finden, sondern weil wir uns dazu gezwungen sahen, um Finanzkalkulationen durch mögliche Nachzahlungen nicht zu gefährden. Das heißt nicht, dass wir finden, den Künstler*innen steht für ihre Werke keine Wertschätzung und Vergütung zu, sondern dass wir das Vorgehen der GEMA kritisieren.
Abgesehen davon ist selbstverständlich klar, dass das ganze GEMA-Gedöns in ein kapitalistisches Ausbeutungssystem eingebettet ist, und das ist … zu kritisieren, um’s mal vorsichtig auszudrücken.
Trotz*t den Verhältnissen!!!
An dieser Stelle möchten wir uns herzlich beim rockbüro der musa e.V. bedanken, das dieses Jahr (wie schon in vorherigen Jahren) die GEMA-Gebühren für uns übernimmt!
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